Der Weißburgunder Liter hat sich inzwischen zum Flaggschiff unserer AlfWein-Linie entwickelt. Er ist frisch, spritzig, sortentypisch und außergewöhnlich trinkig und stellt in seiner Klasse sicherlich eine Referenz dar. Wir mögen diesen Wein sehr und da wir auch selber das eine oder andere Glas davon trinken, geben wir uns auch größte Mühe, dass das so bleibt.
Die Literflasche: To be or not to be
Gelegentlich hören wir die Frage, warum wir den Wein eigentlich in die Literflasche füllen, denn dafür sei er zu gut. Wir können diesem Argument nur zustimmen und hatten deshalb erwogen ihn auf eine 750 ml Flasche umzustellen. Dann haben wir aber festgestellt, dass die kleine Flasche – auch bei nur zwei Personen – viel zu schnell leer ist und sind bei der Literflasche geblieben.
Wir halten außerdem nicht viel von dem Trend, speziell in der Lebensmittelindustrie, den Inhalt bei gleicher Packungsgröße zu reduzieren, aber den gleichen Preis zu verlangen. Insofern müssen Sie mit dem „schlechteren“ Image einer Literflasche leben, bekommen dafür zum selben Preis aber ein Drittel mehr Inhalt.
Herkunft
Inzwischen hat sich auch bei unseren Kunden herumgesprochen wie gut der Wein ist und aufgrund des großen Anklangs dort, mussten wir uns auf die Suche nach einer geeigneten Quelle für die zusätzliche Menge gehen. Da wir in Nierstein aber inzwischen bestens vernetzt sind, stellte uns das vor keine größeren Probleme und wir konnten eine außerordentlich gute Partie an Weißburgunder aus Niersteiner Lagen zukaufen.
Die Qualität unseres Weißburgunder Liters leidet keineswegs darunter und wir denken, dass der Jahrgang 2023 genau das darstellt, was dieser Wein in seiner jugendlichen Frische und Trinkigkeit verkörpern soll. Vielleicht mögen wir den Jahrgang 2022 ein wenig mehr, aber das liegt eher daran, dass wir den 2022er mehr in Richtung Premiumwein getrieben und dadurch etwas Frische und Trinkfluss zugunsten der höheren intrinsischen Qualität geopfert haben. Schließlich und endlich müssen Sie als Kunden jedoch selbst entscheiden, welcher der beiden Weine Ihnen besser gefällt.
Ausbau
Der Ausbau des Weißburgunders wurde wie immer im Edelstahltank durchgeführt, um so die Frucht und den jugendlichen Charakter des Weins zu erhalten. Der Alkohol beträgt 12,1%, der Restzucker 7,3 g/l und die Säure 5,7 g/l.
Der Restzucker ist analytisch erst einmal ungewöhnlich und hat uns sehr erstaunt, da wir den Wein in der finalen Assemblage nicht anhand von Analysedaten sonders aufgrund seines Mundgefühles eingestellt haben. Der Wein ist sehr ausgewogen, hat keinen sensorischen Restzucker und eine sehr angenehme Säure. Und das alles bei einer sehr schönen Frucht und Mineralität. Alle trockeneren Varianten, die wir natürlich auch getestet haben, hatten einfach (deutlich) weniger Balance.
Füllung
Auch wenn man von Literweinen gewohnt sein mag, dass sie eher früh gefüllt werden, ist dies nicht unsere Welt. Es hat sich über die Zeit herausgestellt, dass der März/April ein guter Zeitpunkt zur Füllung ist. Beim Jahrgang 2023 ist es sogar Juni geworden.
Durch die längere Reife gewinnt der Wein noch ein wenig mehr Präzision und Tiefe. Der Nachteil daran ist, dass der Wein immer einige Monate braucht, um sich vollständig zu öffnen. Auch wenn der Wein schon jetzt eine erste Trinkreife erlangt hat, empfiehlt es sich dennoch, ihn noch ein wenig liegen zu lassen. Es lohnt sich.
Preis
Leider mussten wir in diesem Jahr den Preis aufgrund der weiterhin äußerst unerfreulichen Kostenentwicklung nochmals ein wenig anpassen. Der Wein ist aber sein Geld immer noch mehr als Wert und außerdem bekommen Sie, wie oben schon erwähnt, ein Drittel mehr Inhalt im Vergleich zur Normalflasche bei vergleichbarem Preis.