Der Jahrgang 2018
Das Jahr 2018 wird gerne als das mit dem Jahrhundertsommer tituliert – was nicht ganz falsch ist, obwohl wir das Jahr 2003 in dieser Hinsicht noch für ausgeprägter halten. Vielleicht sollten man Extreme meiden und nicht von einem Jahrhundertsommer sprechen – das Jahrhundert ist noch lang – sondern „nur“ von einem Jahrgang mit einem langen, wunderschönen Sommer, dem aus weinbautechnischer Sicht leider das Wasser gefehlt hat. Aber beginnen wir von vorne.
Während der Frühwinter noch relativ feucht war, begannen die Niederschläge bereits ab Februar 2018 unter ihr langjähriges Mittel abzutauchen. Einem extrem warmen Januar folgte ein kühler Februar und März. Zu diesem Zeitpunkt dachten wir schon, dass wir eine späte Ernte bekommen würden. Aber im April wurde es mit fünf Grad über dem langjährigen Mittel wieder sehr warm und die Natur explodierte förmlich. Der Austrieb erfolgte am 19. April 2018 noch einen Tag später als im 15-Jahres-Schnitt (18. April), aber das Wachstum der Rebstöcke danach war unglaublich.
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Der Jahrgang 2017
Obwohl sich die Niederschlagsmenge im Jahr 2017 genau im langjährigen Mittel bewegte, begann der Winter sehr trocken. Bereits im Dezember 2016 fielen nur 20% der normalen Niederschlagsmenge, im Januar und Februar 2017 weniger als die Hälfte und im April 2017 hat es gar nicht geregnet. Die Temperaturen dagegen meinten es gut. Auf einen kühlen Januar folgten ein sehr warmer Februar und ein noch wärmerer März, sodass der Austrieb am 9. April 2017 über ein Woche früher als im 15-Jahres-Schnitt (18. April) erfolgte. Mai und Juni waren ereignislos und obwohl die beiden Monate wärmer als gewöhnlich waren, konnte die Vegetation ihren Vorsprung nicht ganz halten. Beim Blühbeginn am 3. Juni 2017 betrug der Vorsprung zum 15-Jahresschnitt dann nur noch drei Tage. Dies ist wohl den weiterhin unterdurchschnittlichen Niederschlagsmengen geschuldet. Erst im regenreichen Juli und August konnte das Defizit wieder (etwas) aufgeholt werden.
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Der Jahrgang 2016
Nach einem niederschlagsreichen Winter mit moderaten Temperaturen lies der Frühling 2016 lange auf sich warten und brachte dann einiges an Nässe mit sich. Obwohl der Winter dadurch ewig zu dauern schien, waren die Temperaturen unauffällig und der Austrieb erfolgte am 17. April 2016 sogar einen Tag früher als im 15-Jahres-Schnitt. Durch die dann fallenden Regenmassen – in Nierstein regnete es beispielweise im Mai doppelt so viel als normal – legte die Vegetation einen Wachstumsstopp ein und lag selbst im Frühsommer noch rund zwei Wochen zurück. Als Blühbeginn notierten wir den 18. Juni 2016.
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Der Jahrgang 2015
Nach einem wolkenverhangenen, eher milden Winter begann der Frühling mit durchschnittlichen Temperaturen, aber viel Sonnenschein, etwas später als erwartet. Der Sommer dagegen zog sehr früh ins Land. Vor allem im Juni war es sehr heiß und extrem trocken. Zur Erntezeit im Spätsommer hofften wir zwar vergeblich auf eine stabile Hochdruckwetterlage (Omegawetterlage), es blieb jedoch sehr trocken und recht warm.
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