Der Ludwigshöher Teufelskopf ist im Reigen der großen Weinlagen in Rheinhessen zu Unrecht nahezu unbekannt. Dies liegt wohl daran, dass er nicht, wie viele seiner bekannteren Brüder, im Roten Hang liegt. Wir halten diese Einzellage auf jeden Fall für massiv unterschätzt und nur weil sie nicht Teil des Roten Hangs ist, bedeutet dies nicht, dass sich nicht ein genauer Blick auf diese Lage lohnen würde.
Der Teufelskopf umfasst 32 Hektar Rebfläche, die einen südwestlichen Bogen um die Gemeinde Ludwigshöhe bilden. Er ist Teil der Rheinfront. Gemäß der gängigen Definition beginnt die Rheinfront in Nackenheim und endet in Worms. Da es aber nach Alsheim nur noch das Wormser Liebfrauenstift und Kirchenstück als Rebflächen gibt und wir diese beiden Lagen, trotz ihrer unbestreitbaren Qualität, nicht zur Rheinfront zählen, sehen wir Alsheim als das südliche Ende der Rheinfront an. Die zur Rheinfront gehörigen Gemarkungen wären damit (von Norden nach Süden) Nackenheim, Nierstein, Oppenheim, Dienheim, Ludwigshöhe, Guntersblum und Alsheim. In einer engeren Definition kann man jedoch Ludwigshöhe als das südliche Ende der Rheinfront sehen, da hier der Rhein nach Südosten abbiegt und Guntersblum und Alsheim schon mehrere Kilometer vom Rhein entfernt liegen.
Die nach Osten ausgerichteten Weinberge weisen eine Hangneigung von 15 bis 25% auf und erreichen in den nördlichen, an Dienheim angrenzenden Gewannen ihre höchste Qualität. Die Böden bestehen aus Löss, Kalkstein und sandigem Lehm.
Die Weine zeichnen sich durch einen erstaunlichen Wohlgeschmack aus, den wir am ehesten mit Umami umschreiben können. Weitere Adjektive, die uns dazu einfallen, sind lecker und harmonisch. Wie auch beim Ölberg, können wir das Geschmacksprofil analytisch noch nicht weiter auflösen. Der Trinkfluss dieser Weine ist jedenfalls enorm.
Eine Einstufung als Erste Lage erscheint uns damit mehr als gerechtfertigt, speziell, da die Weine jahrgangsunabhängig immer eine vergleichbare Grundcharakteristik liefern, was die Grundvoraussetzung des Ausweises als Einzellage ist. Der VDP – Verband Deutscher Prädikats- und Qualitätsweingüter sieht dies übrigens genauso. Wir tendieren sogar dazu, den Teufelskopf in die Grand Cru Liga zu heben, aber das muss wohlbegründet sein und braucht noch einige zusätzliche Jahrgänge.