AlfWein, Melmac Cuvée 2021

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Der zweite Jahrgang unserer Hommage an den Heimatplaneten unseres leitenden Önologen Alf, der durch ein unglückliches Ereignis seine Heimat Melmac verlor.

Eine verlustschmerzlindernde Cuvée aus Huxelrebe, Kerner und Weißburgunder. Außerordentlich spannend!

SKU

AE-21-1303

Alkoholgehalt

13,0 %

Füllmenge

750 ml

Geschmacksrichtung

trocken

Verschluss

Schraubverschluß

Allergene

enthält Sulfite

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Unsere Melmac-Cuvée haben wir zum ersten Mal im Jahr 2020 produziert. Sie ist eine Hommage an den Heimatplaneten unseres leitenden Önologen Alf, der im richtigen Leben Gordon Shumway heißt. Die Bewohner von Melmac waren eine sehr fortschrittliche Spezies. Sie bauten Städte auf Melmac und besaßen Raumschiffe, die der Raum-Zeit trotzen konnten. Leider existiert der Planet nicht mehr, da er explodierte, weil alle Bewohner gleichzeitig ihre Föhne einschalteten.

Alf macht dieser enorme Verlust auch heute noch schwer zu schaffen und manchmal überraschen wir ihn dabei, wie er mit tränenfeuchten Augen apathisch in der Ecke sitzt und voller Kummer die Wände anstarrt. Wie Sie sicherlich verstehen können, ist das natürlich kein Zustand und wir haben deshalb mit ihm einen Wein kreiert, der hoffentlich dazu beiträgt, seinen Schmerz zu lindern. Er ist deshalb außerordentlich lecker und verlustschmerzlindernd geworden.

Die Rebsortenzusammensetzung

Unsere Melmac-Cuvée besteht aus Huxelrebe, Kerner und Weißburgunder. Da die Huxelrebe im Jahr 2021 besonders gut ausgefallen ist, trägt sie in diesem Jahr sogar einen maßgeblichen Anteil zur Cuvée bei.

Sie werden nun zurecht anmerken, dass dies doch eine höchst ungewöhnliche Rebsortenzusammensetzung wäre und – hoffentlich interessiert – fragen, warum denn dies so ist. Wir haben uns natürlich für diese Frage gewappnet und verkünden voller Stolz auf unsere weitreichenden Überlegungen, dass dies weitgehend dem Zufall geschuldet ist.

Die Huxelrebe

Seit 2020 bewirtschaften wir eine 2.787 m2 große Parzelle Huxelrebe in der Ersten Lage Niersteiner Bildstock. Wir haben diese Parzelle mit dazu genommen, da wir einmal sehen wollten, was man aus Huxelrebe so alles machen kann. Die Huxelrebe ist ja eine quasi-autochthone Rebsorte in Rheinhessen. Sie wurde im Jahr 1927 an der Landesanstalt für Rebenzüchtung in Alzey durch Georg Scheu aus Elbling und Muscat précoce de Saumur erfolgreich gekreuzt. Ihren Namen bekam die Neuzüchtung von Fritz Huxel, der sie in den 1950er Jahren in Westhofen (Rheinhessen) als Erster umfangreich anbaute. Rheinhessen ist mit über 400 ha auch heute noch das größte Anbaugebiet für die Huxelrebe weltweit.

Die Huxelrebe wird hauptsächlich für die Erzeugung von Süß- und Aperitif-Weinen verwendet und gilt nicht unbedingt als prädestiniert zur Erzeugung hochwertiger trockener Weißweine. Eine solche festgefügte Meinung spornt uns immer an gegen den Strich zu bürsten und einmal auszuloten, zu was die Huxelrebe denn im trockenen Bereich nun wirklich fähig ist. Und was läge da näher, dies in einer Rebanlage mit über 30-jährigen Reben in einer Niersteiner Premier Cru Lage zu versuchen.

Folglich haben wir im Jahrgang 2020 einen Teil ins Barriques gefüllt und einen Teil im Stahltank ausgebaut. Wir denken, dass eine Huxelrebe Barrique eine wirkliche Ansage ist und inzwischen, nach 28 Monaten im Holz, können wir sagen, dass unser Experiment von Erfolg gekrönt ist. Wir werden den Wein dann noch in diesem Jahr füllen und sind sehr gespannt, wie unsere Große Regenbogenschlange bei Ihnen ankommen wird.

Der Kerner & der Weissburgunder

Aber ich schweife ab. Da bei der Produktion unseres Großen Kängurus im Jahr 2020 eine gewisse Menge Kerner übrig geblieben ist und auch noch etwas Weißburgunder da war, haben wir in 2020 einfach alles zusammengefügt und die Assemblage zeigte keinerlei Handlungsbedarf. Da unser Melmac 2020 bei unseren Kunden sehr gut angekommen ist, gibt es nun in 2021 keinen Grund an der Rebsortenzusammensetzung groß etwas zu ändern. Wir haben nur einen Teil der Weine in gebrauchtem Holz ausgebaut, da wir der Meinung waren, dass dem Wein etwas mehr Cremigkeit gut tun würde.

Und hier ist er nun, unsere Melmac-Cuvée 2021.

Hard Facts

Unsere Melmac-Cuvée ist in 2021 jahrgangsbedingt in seinen Analysewerten zu 2020 sehr unterschiedlich. Auch wenn es einige Kunden irritieren mag, freuen wir uns über solche Unterschiede, denn wir wollen stets den Jahrgang abbilden und nicht eine glattgebügelte Cuvée mit einen einheitlichen Profil erzeugen.

Der Wein hat weniger Alkohol (12,39 % statt 13,64 %), eine höhere Säure (9,5 g/l statt  5,2 g/l ) und etwas mehr Restzucker (8,8 g/l statt 6,2 g/l ). Bitte stören Sie sich nicht an dem optisch hohen Säurewert. Der Wein hat eine außerordentlich gute Balance und die Säure trägt bestens zum rotfruchtigen Geschmacksprofil und hohen Trinkfluss bei.

Da wir bei unserem Jungfernjahrgang 2020 noch über keine Informationen über das Alterungspotenzial verfügt haben, hatten wir empfohlen den Wein tendenziell jung zu trinken. Inzwischen wissen wir aber, dass sich der Wein gut auf der Flasche entwickelt. Dies ist erfreulicherweise bei allen unseren Weinen so und wir können Ihnen guten Gewissens empfehlen, den 2021er auch einige Zeit zu lagern. Jung getrunken schmeckt er natürlich auch richtig gut.

Fazit

Nachdem wir nun unseren zweiten Jahrgang auf die Flasche gebracht und mehr Informationen über unsere neue Cuvée gesammelt haben, sind wir mit dem neuen Spross in unserem Produktportfolio sogar noch zufriedener, als wir es nach dem Jungfernjahrgang waren und legen Ihnen den Wein wärmstens ans Herz. Und wenn auch Sie wieder einmal voller Trauer an Verlust des Planeten Alderaan denken – nein, ganz falsch, Mist, anderer Film, Melmac natürlich – trinken Sie einen Schluck davon. Es hilft.

SKU

AE-21-1303

Alkoholgehalt

13,0 %

Füllmenge

750 ml

Geschmacksrichtung

trocken

Verschluss

Schraubverschluß

Allergene

enthält Sulfite

Verkostungsnotiz

Verkostungsnotiz zum 12.02.2023

Dichtes Stroh. Kraftvolles, deutlich röstiges Bukett, in dem die Huxelrebe dominiert, Brot und Erdbeerbonbon, ein wenig Fruchtcocktail, Apfel- und Birnenkompott sowie einiges an Fruchtsüße über einem zartmineralischen Untergrund. Sehr eigenständig und ziemlich weit weg vom Mainstream. Der teilweise Ausbau im Holz ist kaum merklich. Er schleift den Wein nur rund und liefert cremige Komponenten. Hat viel Schmelz, wirkt dabei – speziell für den Jahrgang – erstaunlich physiologisch reif und hat gar nicht Grünes an sich. Im Zalto Bordeaux fächert der Wein massiv auf, verliert aber ein wenig an Intensität.

Am Gaumen intensiv, mit cremigen Komponenten, Röstnoten und einer prägnanten Säure, die aber sehr gut von der Restsüße ausbalanciert wird. Zusammen mit der ausgeprägten Frucht, erinnert das ein wenig an Mamis Fruchtbowle aus den 70ern. Viel Erdbeere, Erdbeercampino, Ananas, Birne und Mango. Fruchtcocktail! Vielleicht sollte man wirklich einmal versuchen eine hochwertige Bowle aus dem Wein zu machen.

Mir hat dieser enorme Fruchtkern mit seinem rotfarbigen Einschlag schon in der gesamten Weinwerdung sehr gut gefallen und zusammen mit der Fruchtsäure und der Süße ist das außerordentlich lebhaft und ansprechend. Interessant ist, dass man so viel Frucht bei gleichzeitig hoher Säure normalerweise nur bei edelsüßen Weinen – speziell Eisweinen –  findet. Insofern hat der Wein schon fast den Charakter eines trockenen Eisweins. Die Frucht bleibt auch in einer Kombination aus Ananas und Erdbeere im Abgang stehen, wobei die Ananas mit der Zeit zurückgeht und Erdbeercampino bleibt. Am Gaumen ist das Zalto Bordeaux besser – es macht den Wein einfach komplexer.

Es ist schwer, den Wein einzuordnen. Irgendwie hat er sich selbst gemacht und ist das geworden, was er werden wollte. Ich finde das absolut authentisch, es führt aber auch dazu, dass der Wein nicht „Everybodies Darling“ ist. Insofern ist der Wein in der AlfWein-Linie vielleicht falsch angesiedelt, aber wir wollten dem Wein keinesfalls unseren Willen aufzwingen. Ich finde, dass der Wein sehr gut widerspiegelt, wie huxelbasierte Cuvée im trockenen Bereich ausfallen kann – vielleicht sogar sollte – und speziell der massive, beeindruckende Fruchtkern zeigt in Verbindung mit der Säure, warum bei einer Huxelrebe meistens der edelsüße Ausbau bevorzugt wird. Der Melmac zeigt jedoch nachdrücklich, dass ein huxelbasierter Wein auch trocken äußerst spannende Ergebnisse hervorbringen kann. Braucht noch ein wenig Zeit. 2024 bis 2032.