Unsere Gordon-Shumway-Cuvée haben wir, wie auch den Melmac, zum ersten Mal im Jahr 2020 produziert und auch hier haben Sie deshalb das große Vergnügen, an unserem Jungfernjahrgang teilhaben zu dürfen. Im Prinzip stellt der Gordon Shumway die logische Folge des Melmacs dar und bildet mit ihm zusammen ein Pärchen aus Yin und Yang.
Die Melmac Cuvée ist eine Hommage an den Heimatplaneten unseres leitenden Önologen Alf, der im richtigen Leben Gordon Shumway heißt – daher der Name unseres zweiten interplanetarischen Weines. Die Bewohner von Melmac waren eine sehr fortschrittliche Spezies. Sie bauten Städte auf Melmac und besaßen Raumschiffe, die der Raum-Zeit trotzen konnten. Leider existiert der Planet nicht mehr, da er explodierte, weil alle Bewohner gleichzeitig ihre Föhne einschalteten. Alf macht dieser enorme Verlust auch heute noch schwer zu schaffen und manchmal überraschen wir ihn dabei, wie er mit tränenfeuchten Augen apathisch in der Ecke sitzt und voller Kummer die Wände anstarrt. Wie Sie sicherlich verstehen können, ist das natürlich kein Zustand und wir haben deshalb mit ihm einen Wein kreiert, der hoffentlich dazu beiträgt, seinen Schmerz zu lindern. Er ist deshalb außerordentlich lecker und sehr verlustschmerzlindernd geworden.
Nun mussten wir von dem einen oder anderen unserer Kunden vernehmen, dass die verlustschmerzlindernde Wirkung vielleicht doch etwas zu stark ausgefallen ist und möglicherweise überfordernd wirken könnte. Dies wollen wir natürlich nicht und so gingen wir flugs ans Werk um eine schwächer wirkende Variante zu entwickeln. Da wir durch unsere guten Kontakte an der Rheinfront über Zugriff auf eine erhebliche Anzahl hervorragender Grundweine verfügen, stellte uns das vor keine großen Probleme. Im Unterschied zum Melmac, den wir aus eigenen, von uns produzierten Weinen gemacht haben, ist der Gordon Shumway deshalb keine Erzeugerabfüllung. Schlechter ist er dadurch aber auch nicht – nur anders.
Da unsere neue Cuvée eine leichtere Variante aus dem Alf-Universum darstellen soll, wollten wir ein wenig mit aromatischen Rebsorten arbeiten. Zu aromatisch sollte es aber auch nicht werden, da wir bei AlfWein nicht mit stark parfümierten Weinen arbeiten wollen. Nach reiflicher Überlegung und vielen Verkostungen, haben wir uns deshalb für eine Cuvée aus Silvaner, Weißburgunder und Muskateller entschieden. Silvaner, weil es für uns – neben Riesling – die zweite Leitrebsorte in Deutschland ist und uns Silvaner eigentlich sehr gut gefällt. Wir haben sogar einmal mit dem Gedanken eines Silvaner Grand Crus gespielt. Da der Silvaner aber in Franken beheimatet ist, wäre so etwas nur eine Kopie und davon haben wir Abstand genommen.
Zu unserer Basis aus Silvaner haben wir eine Weißburgunder-Partie gefunden, die sehr gut zu der frischen, klaren Stilistik passt und die uns den Weg zu den finalen 20 % an Muskateller ebnet. Muskateller kennt man zwar bisher eher aus Österreich, aber auch an der Rheinfront wird es von Jahr zu Jahr mehr. Wir begrüßen dies, speziell da er nicht in den Steilhängen gepflanzt wird – diese sollten den Riesling Grand Crus vorbehalten bleiben – sondern in der Ebene über dem Hang zum Rhein. Wahrscheinlich müssen wir uns dieser Rebsorte mit einem aus maßgeblich oder sogar vollständig aus Muskateller bestehenden Wein im Rahmen unseres Traumzeit-Projektes widmen, aber hier beim Gordon Shumway finden wir auch den „nur“ 20 prozentigen Anteil sehr spannend.
Wie auch der Melmac, wurde der Gordon Shumway komplett im Stahltank ausgebaut. Im Gegensatz zum Melmac mit seinen verlustschmerzlindernden 13,64 % Alkohol, hat der Gordon Shumway allerdings nur 12,27 % und statt 6,2 g/l Restzucker, wie beim Melmac, ist er mit 1,8 g/l fast vollständig trocken. Die Säure beträgt 6,0 g/l. Wie den Melmac, würden wir den Gordon Shumway tendenziell jung trinken, denken aber, dass sich der Wein, wie unsere anderen Weine von AlfWein auch, über einige Jahre in der Flasche gut entwickeln wird.
Alles in allem sind wir mit unseren Jungfernjahrgängen vom Melmac und Gordon Shumway sehr zufrieden und legen Ihnen beide Weine wärmstens ans Herz. Sollten Sie wieder einmal in voller Trauer über den Verlust Ihres Heimatplaneten sein, trinken Sie den Melmac. Wenn Sie Ihren Tag beschwingt entgegentreten wollen, trinken Sie den Gordon Shumway und wenn Sie ein freundliches Abendessen mit mehreren Gängen vor sich haben, am besten beide.