W. E. Frank, Hipping Grosse Lage Riesling Sekt Extra Brut 2016

 52,00

Enthält 19% MwSt.
( 69,33 / 1 L)
zzgl. Versand

WeinpassIn unserem Jungfernjahrgang aus dem Hipping haben wir neben unserem Grand Cru auch einen Riesling Sekt gemacht. Wie auch Stephan Reinhardt in Robert Parker’s Wine Advocate schreibt, ist er kompromisslos, charaktervoll, cremig und voller Geschmack, genauso wie wir uns einen deutschen Sekt vorstellen. Aber Vorsicht: Wenn Sie Champagner lieben, dann bleiben Sie lieber dabei. Unser Schäumer würde Sie sonst nur verstören.

Leider ist unser Hipping Riesling Sekt Extra Brut 2016 bereits ausverkauft.

Nicht vorrätig

SKU

WF-16-9023

Gesamtproduktion

242 Flaschen (degorgiert am 13.09.2020)

Alkoholgehalt

13,0 %

Geschmacksrichtung

Extra Brut

Füllmenge

750 ml

Verschluss

Naturkork

Allergene

enthält Sulfite

Auszeichnung

91 Punkte Robert Parker's Wine Advocate

Categories: , , , , , ,

In manchen Jahrgängen, in denen uns das Grundmaterial zur Sekterzeugung besonders geeignet erscheint, versekten wir gerne die eine oder andere Partie. Zum einen wollen wir damit einen Schäumer aus Großer Lage erzeugen, der maximalen Ausdruck des unterliegenden Terroirs bietet und zum anderen wollen wir Ihnen die Möglichkeit geben, diesen Schäumer mit unserem Grand Cru zu vergleichen. Aus Erfahrung wissen wir, dass Riesling-Sekte sehr langlebig sein können und im Laufe ihres Lebens sogar den vergleichbaren Stillwein überholen können.

Wir verwenden für unsere Schäumer keine speziellen Sektgrundweine, sondern verwenden eine Assemblage aus unserem Material für unseren Stillwein. Sie dürfen sich deshalb keinesfalls eine Champagner-Kopie erwarten. Wir verfolgen eine eigenständige Philosophie, die wir natürlich für die richtige für Riesling in Deutschland halten, die aber auch eine sehr polarisierende ist. Unsere Sekte sind nicht leicht und nicht zum schnellen, belanglosen Schlürfen als Aperitif gedacht. Sie habe denselben Anspruch wie unsere Stillweine, nur eben als Schäumer.

Der Ausbau des Hipping Grosse Lage

In unserem Jungfernjahrgang aus dem Hipping erschien uns die Stahltankkomponente unseres Stilweins zur Sekterzeugung prädestiniert und deshalb konnten wir nicht widerstehen, zusammen mit dem Sekt aus dem Pettenthal, unsere ersten beiden Grosse Lage Sekte zu machen. Die Mengen sind allerdings überschaubar. Vom Hipping haben wir nach der Tirage 575 Flaschen gezählt, von denen wir 242 Flaschen am 13. September 2019 degorgiert haben. Eigentlich wollen wir ja mit mindestens fünf Jahren Hefelager arbeiten. Aber was will man machen, wenn einen die Neugier plagt. Natürlich ist es bei unseren ersten Sekten immer wichtig zu überprüfen, wohin die Reise geht, aber ehrlich gesagt machen wir Wein, weil wir Wein machen wollen – verdienen kann man woanders deutlich mehr – und deshalb wollen wir unsere Babies auch einmal probieren.

Unser Hipping-Sekt stammt, wie schon erwähnt, aus dem gleichen Lesegut wie unser Stillwein. Der einzige Unterschied liegt darin, dass wir für den Stillwein noch einem Komponente aus dem Holzfass verwendet haben. Es ist deshalb extrem spannend den Schäumer zusammen mit unserem Stillwein zu verkosten – nein eigentlich zu trinken, in großen Schlücken sogar – und können Ihnen dies nur wärmstens ans Herz legen. Aber seien Sie sich immer bewusst, dass es kein Versuch ist, einen deutschen Champagner zu machen. In dieser Flasche ist viel, viel Aroma.

SKU

WF-16-9023

Gesamtproduktion

242 Flaschen (degorgiert am 13.09.2020)

Alkoholgehalt

13,0 %

Geschmacksrichtung

Extra Brut

Füllmenge

750 ml

Verschluss

Naturkork

Allergene

enthält Sulfite

Auszeichnung

91 Punkte Robert Parker's Wine Advocate

Verkostung

Helles Goldgelb, sehr feine Perlage. Zunächst deutlich hefig im Bukett, dann kommen speckige Noten hoch, Kräuter, etwas Blumenwiese, Zitrus, Zitronenzeste und etwas Kurkuma. Später dann etwas Birnen- und Aprikosenkompott, viel Fruchtsüße, eine Spur Kaffee und Honigtupfen. Rauchige Mineralität im Untergrund. Sehr komplex, kühl und mit leichten Spontinoten. Hat ganz viel Aroma, riecht enorm vielfältig und ist die Antipode von neutral. Viel cremige Mousse am Gaumen, mittlerer bis voller Körper, balancierte Säure. Wirkt zu Beginn ein klein wenig zu trocken, findet mit Luft aber in eine hervorragende Balance. Sehr fein und verwoben. Hat erstaunlicherweise ein klein wenig Erdbeerfrucht und vielleicht sogar Schlehen. Generell viel dahingetupfte, leicht ankandierte Frucht über einer vanilligen Süße. Trotz all seiner Kraft, ist der Wein unerwartet leicht und schwebend und hat viel Aroma, ohne auch nur annähernd fett zu sein. Die 13,2 % Alkohol sind nicht spürbar. Man muss sehen, wo die Reise hingeht. Die hocharomatisch, schwebend-leicht dahingetupfte Stilistik ist betörend, aber eigentlich habe ich das so nicht erwartet. Aber was soll’s, ein faszinierender Blubber. Bis 2035.

Robert Parker

91 Points (The Wine Advocate End of January, 2020)

Frank’s bright, citrus-colored 2016 Niersteiner Hipping Grosse Lage Riesling Sekt Extra Brut offers a clear, deep and very elegant and aromatic bouquet of ripe Riesling fruits and highly delicate sur lie notes. Full-bodied, rich and round on the palate, this is a mouth-filling and concentrated, rather more vinous than refreshing sparkling wine with a lot of expression. The mousse is remarkably fine, and the wine finishes with well-structured richness. This is an excellent sparkling wine, but you cannot drink much of it unless you have dinner with it. 13% alcohol. 2020 – 2025. 242 bottles were disgorged in September 2019. Tasted in November 2019.

Der Hipping

Beim Niersteiner Hipping handelt es sich, neben dem Pettenthal, um die bekannteste und beste Einzellage in Rheinhessen. Sie erstreckt sich entlang des an dieser Stelle recht breiten Rheins und liegt im Grand-Cru-Gürtel im Roten Hang an der Rheinfront zwischen der Monopol-Lage Brudersberg und dem Ölberg. Der Hipping umfängt die Enklave Goldene Luft vollständig

Der Hipping ist, wie das Pettenthal auch, ein Teil der Großlage Rehbach. Wir erwähnen dies hier nur deshalb, falls Sie sich über den Namen Rehbach wundern, der in großen Lettern mitten in den Weinbergen steht, wenn Sie von Nackenheim aus nach Nierstein im Süden fahren. Ansonsten halten wir eine Großlage für einen schlimmen aus dem Weingesetz von 1971 stammenden Anachronismus und aufgrund des ähnlich klingenden Namens zu Grosser Lage (Grand Cru) für die Erzeugung von Premiumweinen außerordentlich kontraproduktiv.

Die nach Südosten ausgerichteten Weinberge umfassen 23 Hektar Rebfläche und liegen zwischen 80 bis 175 Meter Seehöhe. Die Hangneigung beträgt bis zu 120 % (50 Grad), was bedeutet dass der Hipping in seinen steilsten Stücken nur noch von Hand oder mit der Raupe zu bewirtschaften ist.

Die Böden bestehen aus rotem, stark verwittertem Tonschiefer (Rotliegendem) mit geringer Bodenauflage und einem Untergrund aus Kalkstein. Durch die Exposition nach Südost profitiert der Hipping besonders von der einfallenden Morgensonne. In Kombination mit der Wärme des an dieser Stelle seeartig erweiterten Rheins führt dies zu einem einzigartigen Mikroklima.

Die Krönung von Königin Elisabeth II. am 2. Juni 1953 wurde mit einem Riesling von Franz Karl Schmitt aus dem Hipping gefeiert – ja, ja, das englische Königshaus trägt viel deutsches Blut in sich. Ein 2012er Hipping Riesling des Weinguts Klaus Peter Keller, das genau 2010 die Parzelle im Hipping erworben hatte, wurde daher der offizielle Wein zum 60-jährigen Thronjubiläum, das die Königin 2012 beging.

Über die Bedeutung des Namens gibt es mehrere unterschiedliche Versionen, da es in der Vergangenheit verschiedene Schreibweisen wie zum Beispiel Hüppingen, Hoppeling, Huppbuhl und Hüttebühl gab. Der um 1550 gebrauchte Name Hupbuhl oder Huppbuhl deutet darauf hin, dass es sich um einen Ziegenhügel gehandelt haben könnte, da Hippe mittelhochdeutsch Ziege und Buhl Hügel bedeutet. Eine andere Bedeutung von Hippe ist Rebmesser und die Reihe weiterer Deutungen ist vielfältig.

Auch wenn Hipping und Pettenthal nahe beisammen liegen, sind sie durch das Seitental, in dem der Brudersberg in Südexposition liegt, getrennt und in der Charakteristik der Weine doch erstaunlich unterschiedlich. Auf höchstem Konzentrationsniveau, das die Weine aus beiden Lagen erreichen, tendiert der Pettenthal zu Weinbergspfirsich, während sich der Hipping immer gelbfarbig mit deutlichen Gewürznoten nach Kurkuma und einer gewissen Exotik präsentiert. Da wir beide Lagen auf absoluter Augenhöhe sehen, können nicht nachvollziehen, warum üblicherweise das Pettenthal von den beiden Lagen bevorzugt wird und müssen gestehen, dass uns in dem einen oder anderen Jahrgang der Hipping sogar besser gefällt. Beide Einzellagen gehören auf jeden Fall zu den allerbesten Lagen für den Anbau von Riesling weltweit – was auch ein Grund dafür ist, dass wir sind, wo wir sind, nämlich in Nierstein.

Der Jahrgang 2016

Nach einem niederschlagsreichen Winter mit moderaten Temperaturen lies der Frühling 2016 lange auf sich warten und brachte dann einiges an Nässe mit sich. Obwohl der Winter dadurch ewig zu dauern schien, waren die Temperaturen unauffällig und der Austrieb erfolgte am 17.04.2016 sogar einen Tag früher als im 15-Jahres-Schnitt. Durch die dann fallenden Regenmassen – in Nierstein regnete es beispielweise im Mai doppelt so viel als normal – legte die Vegetation einen Wachstumsstopp ein und lag selbst im Frühsommer noch rund zwei Wochen zurück. Als Blühbeginn notierten wir den 18.06.2016.

Durch die Nässe herrschte hoher Krankheitsdruck in den Reben. Da die Weinberge teilweise wegen aufgeweichter Böden schlecht befahrbar waren, wurden die notwendigen Behandlungen beschwert. Für biologisch arbeitende Betriebe war der Jahrgang 2016 in dieser Phase ein Albtraum und führte in manchen Fällen sogar zu einem Totalausfall.

Die Wende kam mit dem Hochsommer. Bis in den September hinein herrschte vorwiegend trockenes, warmes Wetter mit einer Hitzewelle Ende August. In der Messstation in Nierstein wurde am 27.08.2016 eine rekordverdächtige Maximaltemperatur von 43,3 °C gemessen. Selbst im Jahrhundertsommer 2018 lag die Maximaltemperatur dagegen nur bei vergleichsweise moderaten 35,9 °C. Der sonnig-warme September – 4 °C über dem langjährigen Mittel – lies alle bis dahin aufgetretenen nahezu Probleme vergessen. Bei den früh reifenden Rebsorten begann die Lese Anfang September, die Hauptlese wurde ab Mitte September durchgeführt.

In unserem Weingut konnten wir aufgrund der ausgezeichneten Situation in den Weinbergen entspannt die Reife abwarten und ab dem 10.10.2016 gesunde und ausgereifte Trauben mit guten Mostgewichten in größerer Menge ernten. 2016 war eines der wenigen Jahre, in dem der Erntezeitpunkt keine große Rolle gespielt hat. Den ganzen Oktober über war die Situation in den Weinbergen extrem stabil. Es haben weder die physiologische Reife oder die Mostgewichte zugenommen, noch gab es irgendwelche Probleme mit dem Auftreten von Fäulnis.

Insgesamt sind die Weine des Jahrgangs 2016 fruchtbetont und saftig. Die Extrakt- und Alkoholwerte liegen generell niedriger als im Vorjahr. Die Rieslinge profitierten besonders vom idealen Herbst und präsentieren sich ausgeprägt aromatisch. Nach Ansicht der Experten liegt das Geheimnis des Jahrgangs 2016, der dort – wie auch bei uns – als ein sehr guter Jahrgang gilt, in dieser hervorragenden Aromareife. Der gelegentlich geäußerten Meinung, dass 2016 im Vergleich zu 2015 der bessere Jahrgang wäre, können wir uns jedoch nicht anschließen.