In manchen Jahrgängen, in denen uns das Grundmaterial zur Sekterzeugung besonders geeignet erscheint, versekten wir gerne die eine oder andere Partie. Zum einen wollen wir damit einen Schäumer aus Großer Lage erzeugen, der maximalen Ausdruck des unterliegenden Terroirs bietet und zum anderen wollen wir Ihnen die Möglichkeit geben, diesen Schäumer mit unserem Grand Cru zu vergleichen. Aus Erfahrung wissen wir, dass Riesling-Sekte sehr langlebig sein können und im Laufe ihres Lebens sogar den vergleichbaren Stillwein überholen können.
Wir verwenden für unsere Schäumer keine speziellen Sektgrundweine, sondern verwenden eine Assemblage aus unserem Material für unseren Stillwein. Sie dürfen sich deshalb keinesfalls eine Champagner-Kopie erwarten. Wir verfolgen eine eigenständige Philosophie, die wir natürlich für die richtige für Riesling in Deutschland halten, die aber auch eine sehr polarisierende ist. Unsere Sekte sind nicht leicht und nicht zum schnellen, belanglosen Schlürfen als Aperitif gedacht. Sie habe denselben Anspruch wie unsere Stillweine, nur eben als Schäumer.
Der Ausbau des Hipping Grosse Lage
In unserem Jungfernjahrgang aus dem Hipping erschien uns die Stahltankkomponente unseres Stilweins zur Sekterzeugung prädestiniert und deshalb konnten wir nicht widerstehen, zusammen mit dem Sekt aus dem Pettenthal, unsere ersten beiden Grosse Lage Sekte zu machen. Die Mengen sind allerdings überschaubar. Vom Hipping haben wir nach der Tirage 575 Flaschen gezählt, von denen wir 242 Flaschen am 13. September 2019 degorgiert haben. Eigentlich wollen wir ja mit mindestens fünf Jahren Hefelager arbeiten. Aber was will man machen, wenn einen die Neugier plagt. Natürlich ist es bei unseren ersten Sekten immer wichtig zu überprüfen, wohin die Reise geht, aber ehrlich gesagt machen wir Wein, weil wir Wein machen wollen – verdienen kann man woanders deutlich mehr – und deshalb wollen wir unsere Babies auch einmal probieren.
Unser Hipping-Sekt stammt, wie schon erwähnt, aus dem gleichen Lesegut wie unser Stillwein. Der einzige Unterschied liegt darin, dass wir für den Stillwein noch einem Komponente aus dem Holzfass verwendet haben. Es ist deshalb extrem spannend den Schäumer zusammen mit unserem Stillwein zu verkosten – nein eigentlich zu trinken, in großen Schlücken sogar – und können Ihnen dies nur wärmstens ans Herz legen. Aber seien Sie sich immer bewusst, dass es kein Versuch ist, einen deutschen Champagner zu machen. In dieser Flasche ist viel, viel Aroma.