Tjukurpa, Kali 2021

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Unser Kali 2021 ist eine Cuvée aus 77 % Faberrebe und 23 % Riesling. Wir nennen ihn „The One and Only“, da die Faberrebe aus einem Weinberg stammt, der nach der Ernte 2021 ausgehauen wurde. Durch seine leicht aromatische Komponente tendiert der Wein ins Expressive, ist aber dennoch strukturiert und mineralisch und dabei sehr, sehr lecker.

Da wir nur 886 Flaschen hergestellt haben, legen wir Ihnen dieses Unikat dringend ans Herz.

SKU

TJ-21-8013

Gesamtproduktion

886 Flaschen

Alkoholgehalt

13,5 %

Füllmenge

750 ml

Geschmacksrichtung

trocken

Verschluss

Schraubverschluß

Allergene

enthält Sulfite

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Unser Kali 2021 ist eine Cuvée aus 77 % Faberrebe und 23 % Riesling. Da er hauptsächlich aus einem Weinberg kommt, der nach der Ernte 2021 gerodet und neu angepflanzt wurde, bezeichnen wir diesen Wein als „The One and Only“. Um der alten Reben willen, retten wir normalerweise jeden Weinberg, der irgendwie noch zu retten ist, aber hier war leider alle Mühe vergebens.

Somit können wir diesen Wein nicht mehr reproduzieren – zumindest nicht aus diesem Weinberg – und haben deshalb beschlossen, kein extra Etikett zu entwerfen, sondern das Blankett unseres Bumerangs mit dem wunderschönen Petroglyph der drei Bumerangträger zu verwenden. Zur Unterscheidung nennen wir den Wein jedoch Kali, was im zentralaustralischen Aborigines-Dialekt Pitjantjatjara Bumerang bedeutet. Pitjantjatjara ist im Übrigen auch der Aborigines-Dialekt, aus dem unser Name Tjukurpa, der Begriff für Traumzeit dort, stammt.

Rebsorten

Wie einleitend schon erwähnt, besteht der Kali 2021 aus 77 % Faberrebe und 23 % Riesling. Bei der Faberrebe – oder auch nur Faber – handelt es sich um eine quasiautochthone Rebsorte aus Rheinhessen, die 1929 von Georg Scheu an der Landesanstalt für Rebenzüchtung in Alzey aus Chardonnay und Müller-Thurgau gekreuzt wurde. Der Sortenschutz sowie der Eintrag in die Sortenliste erfolgte 1967.

Wir bezeichnen die Faberrebe als quasiautochthon, weil sich der Begriff autochthon auf Rebsorten bezieht, die sich über lange Zeit in einer speziellen Region entwickelt haben. Die Faberrebe ist zwar regional, jedoch eine „Neuzüchtung“, wobei das „Neu“ in Anbetracht der schon fast 100 Jahren seit ihrer Geburt relativ ist.

Von den 250 ha an Faberrebe, die 2019 noch in Deutschland existierten, befinden sich 214 ha in Rheinhessen. Neben den Beständen in Deutschland, sind auch noch kleinere Anpflanzungen im Süden Englands bekannt. Weltweit dürften inzwischen nicht mehr als 300 ha Faber unter Reben stehen – im Jahr 1999 waren es zum Vergleich noch ca. 1.700 ha – was bedeutet, dass die Faberrebe inzwischen ein rares Gut geworden ist.

Aromenspektrum

Gemäß Literatur bringt die Faberrebe einen ausgeprägt fruchtigen Wein mit einem charakteristischen leichten Muskataroma hervor.

Bei unserer Faberrebe hat sich herausgestellt, dass man die Faber in die Riege der aromatischen Rebsorte einreihen kann. Das „Aromatische“ ist jedoch nicht so stark ausgeprägt wie beim Gewürztraminer oder beim Muskateller.

Zu berücksichtigen ist bei unserer Beschreibung, dass es sich um unsere erste Begegnung mit der Faberrebe handelt und wir nicht sicher sind, ob unsere Faber für das Geschmacksprofil einer Faber repräsentativ ist. Allerdings haben wir in der Weinbereitung nichts Exotisches angestellt, sodass sie schon repräsentativ sein sollte. Der Wein hatte auch von Beginn an seine eigene Aromatik, die sich jetzt, mit Flaschenreife, noch weiter verstärkt.

Generell würden wir das Bukett als aromatisch, kühl und ansprechend bezeichnen. Es hat jedoch sehr lange gedauert, bis wir die aromatische Leitkomponente auflösen konnten. Sie erinnert am ehesten an Rosenblüten, wobei diese Komponente nicht so fett und süßlich wie beim Gewürztraminer auftritt und auch nicht in Richtung Litschi driftet, sondern von Kühle geprägt ist und noch genug Platz für Mineralität lässt. Vielleicht hat die Rebsorte von ihrem Elternteil Chardonnay auch die Eigenschaft geerbt, ein hervorragendes Vehikel zum Transport des Terroirs zu sein, auf dem der Wein wächst, aber um dies zu bestätigen, bräuchten wir noch mehr Erfahrung mit der Rebsorte. In den aromatischen Komplex mischen sich noch ganz leicht anparfümierte Aromen, die eine angenehme Abrundung darstellen, ohne zu sehr zu dominieren.

Am Gaumen setzt sich der aromatische Komplex zwar fort, tritt aber im Vergleich zum Bukett mehr in den Hintergrund. Wir haben intuitiv etwas mehr Restzucker als normal stehen lassen, da wir denken, dass dies der Harmonie dient. Um dem Wein ein wenig mehr Dichte und Struktur zu verleihen, haben wir dem Kali einen Rieslinganteil mitgegeben.

Alles in allem mögen wir die Faberrebe sehr und verstehen nicht wirklich, warum die Bedeutung der Faber immer weiter abnimmt. Leider haben wir jetzt erst einmal keinen Weinberg mit Faber mehr, um uns weiter mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Aber schauen wir einmal, was die Zukunft in dieser Hinsicht so alles für uns bereithält.

Herkunft

Sowohl die Faberrebe als auch der Riesling kommen aus der Ersten Lage Ludwigshöher Teufelskopf und wurden selbstverständlich von Hand gelesen. Die Faberrebe stand dabei auf einer Parzelle unterhalb unseres Teufelskopfes zwischen Kirche und Friedhof, die wir als Kirchenstück bezeichnen. Der Riesling kommt aus derselben Parzelle, aus der wir auch unseren Teufelskopf Erste Lage herstellen.

Geerntet haben wir den Faber am 27.10.2023 mit einem Mostgewicht von 80° Oechsle. Die Mostsäure betrug 9,0 g/l, der pH-Wert 3,13.

Ausbau

Nach dem Pressen in unserer Willmes-Tankkelter haben wir den Wein vorgeklärt und in einen Immervoll-Tank gefüllt. Dort hat der Wein seine erste Gärung durchlaufen. Da bei uns alle Tanks und Fässer prinzipiell im Freien stehen, verläuft die Gärung sehr langsam und zieht sich in der Regel bis in den darauffolgenden Frühsommer hin. Der spontane Gärverlauf war sehr gut und somit war es nicht notwendig eine Reinzuchthefe einzusetzen.

Im Februar 2022 war die Gärung in den trockenen Bereich fortgeschritten, aber wir fanden den Wein nicht kraftvoll genug und haben daher beschlossen ihn moderat zu chaptellisieren. Dazu haben wir den Wein in ein gebrauchtes 500 l Tonneau aus französischer Eiche der Tonnellerie Mercurey (Mercurey LF; Baujahr 2011; Toasting: MT) umgefüllt, das wir mit der entsprechenden Zuckermenge vorbelegt hatten.

Das Fass, das wir 2020 gekauft haben, war bis dahin mehrfach mit Rotwein vorbelegt. Wir haben das Fass vor der Befüllung mit der Faberrebe jedoch einige Monate bei uns mit einem Weißwein beaufschlagt (unserem Rosé de Blanc), sodass das Fass keine rote Farbe und auch sonst nur wenig Rotweinaromatik in die Faberrebe abgegeben hat. Dies ist eine sehr ungewöhnliche Vorgehensweise, aber wir arbeiten auch im Weißweinbereich gerne mit vorbelegten Rotweinfässern, weil sich dadurch manchmal eine sehr dezente Rotweinkomponente in den Weißwein schleicht, die sich positive auf die Komplexität des Weißweines auswirkt.

Nach der Chaptellisierung ist der Wein den ganzen Sommer über leicht weitergegoren. Am 18.08.2022 haben wir die Gärung dann mit Schwefelzugabe gestoppt.

In der finalen Assemblage vor der Abfüllung haben wir zur Verbesserung von Struktur und Dichte zu den 500 l Faber einen Rieslinganteil von 150 l hinzugefügt, was bei einer Gesamtmenge von dann 650 l in einem Anteil von 76,9 % an Faber und 23,1 % an Riesling resultiert.

Am 05.07.2023 haben wir schließlich insgesamt 886 Flaschen Kali gefüllt.

Analysedaten

Der Wein hat 13,0 % Alkohol, einen Restzucker von 10,2 g/l und eine Säure von 6,6 g/l. Der pH-Wert liegt bei 3,36 und der zuckerfreie Trockenextrakt beträgt 21,3 g/l.

SKU

TJ-21-8013

Gesamtproduktion

886 Flaschen

Alkoholgehalt

13,5 %

Füllmenge

750 ml

Geschmacksrichtung

trocken

Verschluss

Schraubverschluß

Allergene

enthält Sulfite