W. E. Frank, Pettenthal Grosse Lage Riesling 2016

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WeinpassUnser zweiter Jahrgang aus dem Pettenthal. Hocharomatisch und exotisch, spiegelt er perfekt den aromaintensiven, aber im Vergleich zu 2015 leichteren Jahrgang 2016 wieder. Schwer zu sagen, welcher der beiden Jahrgänge besser ist. Probieren Sie am besten beide.

SKU

WF-16-4033

Gesamtproduktion

1.295 Flaschen

Alkoholgehalt

12,5 %

Füllmenge

750 ml

Geschmacksrichtung

trocken

Verschluss

Naturkork wachsversiegelt

Allergene

enthält Sulfite

Auszeichnung

93 Punkte Robert Parker's Wine Advocate

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WF-16-4033

Gesamtproduktion

1.295 Flaschen

Alkoholgehalt

12,5 %

Füllmenge

750 ml

Geschmacksrichtung

trocken

Verschluss

Naturkork wachsversiegelt

Allergene

enthält Sulfite

Auszeichnung

93 Punkte Robert Parker's Wine Advocate

Verkostung

Hochkomplexes, mineralisches, aromatisches Bukett, das mit Belüftung immer mehr, fast kitschig wirkenden Weinbergspfirsich freigibt. Während zu Beginn der Riesling den Ton angibt, entwickeln sich über die Tage aromatische Anklänge an Gewürztraminer, speziell Rosenblätter und auch die Condrieu-Noten, die der Wein in seiner Jugend schon immer hatte. Weiterhin ein wenig Kurkuma, Gewürze und reife Mango. Am dritten Tag ist der Wein dann erst so richtig offen. Ich muss hier eine Anekdote einschieben: Ich habe den Pettenthal 2016 im April 2018 in eine Blindprobe mit kalifornischen High-End-Chardonnays gestellt. Die Resonanz der Verkoster war, das ich einen Gangloff Condrieu eingeschmuggelt hätte. Da ich einen 2016er Gangloff im Keller hatte, habe ich den Wein dann dagegengestellt und die Reaktion war „Das ist aber jetzt ein Wein von Dir“. Ich bin hierauf sehr Stolz, denn der Condrieu von Gangloff gehört für mich zu den allerbesten Weinen dieser Welt und hier mithalten zu können, kann nicht hoch genug einschätzt werden. Zu bemerken bleibt, dass beide Weine noch eine Stufe über den kalifornischen Chardonnays waren und das bei Point Rouge, Marcassin, The Judge und allem anderen, was dort Rang und Namen hat. Aber zurück zum Glas vor mir. Der massive Kern aus Pfirsichfrucht wird von etwas Hösch-Toast, Kaffeepulver und Ovomaltine glasiert. Das hat extreme Eleganz, Tiefe und Substanz, bei gleichzeitig schwebender Leichtigkeit und erstaunlicher Kühle. Dazu noch ein wenig Fruchtsüße und viel Schmelz. Hochpräzise. Viel gibt es da nicht mehr zu verbessern. Klar kann man mehr Umpff fordern – und der 2017er Pettenthal hat mehr als genug davon – aber das ist auch zwangläufig nicht besser. Nun ja, bei unserem 2017er Pettenthal vielleicht schon, aber nahe an der Perfektion ist einfach schwer streiten. Am Gaumen in kühler Gesamtanmutung und wieder mit viel kühlem Weinbergspfirsich. Wer wissen möchte, wie Pettenthal als Einzellage schmeckt, das ist es! Und wenn man es einmal probiert hat, vergisst man es nie wieder. Guter mittlerer bis voller Körper, balancierte Säure, ein Hauch Restzucker, der aber nicht süß wirkt, sondern zu viel Umami und wunderschöner Harmonie führt, etwas süßer roter Apfel, ein wenig Kaffee, Toastspuren, leichte Cremigkeit und ein langer schmelzig-salziger Abgang, in dem sich Papayanoten mischen. Erstaunlich bei einer Erstbelegung MT+ ist das fast vollständige Fehlen von Holz. Das ist alles andere als fett, aber dennoch in hoher Intensität und voll vibrierender inneren Dichte. Der guten Ordnung halber sein noch die hochmineralische kristalline Salzigkeit erwähnt – aber die darf man bei uns erwarten – und das leichte Edelbitterl, das sich über die Tage aufgelöst und das ich dann sogar ein wenig vermisse. Ich finde einfach, dass bewusst eingesetzte Bitternoten einem Wein höchste Spannung verleihen. Vielleicht fehlt die letzte Power, um perfekt zu sein, aber was soll’s. Liefert sich mit dem Hipping ein totes Rennen, obwohl ich den Hipping ganz leicht bevorzugen würde. Eigentlich ist das wirklich ein Condrieu von Gangloff, nur mit deutlich weniger Alkohol. Es ist verdammt schwer den Wein irgendwie zu attackieren, allerdings man muss aufpassen, dass einen die eigene Euphorie nicht hinfort trägt. Aber sehen Sie selbst. Bis 2030.

Robert Parker

93 Points (The Wine Advocate End of January, 2020)

The 2016 Niersteiner Pettenthal Grosse Lage Riesling is deep, pure, flinty and fresh but also ripe and concentrated on the nose. Tight and tensioned on the palate, this is a medium to full-bodied, nuanced Riesling with good concentration and remarkable finesse. A classic with remarkable purity, finesse and mineral freshness. Highly stimulating and so delicate, with a salty-piquant finish. 2020 – 2025. 12.5% alcohol. 1,295 bottles produced. Tasted in November 2019.

Das Pettenthal

Es ist nicht übertrieben zu behaupten, dass das Pettenthal die wohl berühmteste und begehrteste Weinlage im deutschen Anbaugebiet Rheinhessen ist. In der Gemarkung Nierstein gelegen, ist sie im Kernbereich des sogenannten Roten Hangs eingebettet, der wiederum ein Teil der sogenannten Rheinfront darstellt. Im Norden schließt das Pettenthal an den Nackenheimer Rothenberg an und im Süden an den Hipping. Im Gegensatz zu Ölberg und Orbel mit ihrer reinen Südexposition, ist das Pettenthal – genauso wie der Hipping – nach Osten bis Südosten ausgerichtet. Nur im Süden der Lage neigt sich der Rote Hang in ein kleines Seitental nach Westen. Das Pettenthal wird hier vom Brudersberg unterbrochen und setzt sich dann nach Westen hin mit ausschließlich nach Süden geneigten Gewannen fort. Im Gesamten umfasst die Einzellage 31 Hektar Rebfläche.

Die zwischen 50 bis 170 Meter Seehöhe liegenden Weinberge weisen eine Hangneigung bis zu
70 % auf. Das Pettenthal gehört somit – neben den benachbarten Hipping und Ölberg – zu den steilsten Lagen Rheinhessens.

Als Katastername wurde das Pettenthal bereits im Jahre 1753 erstmalig erwähnt. Er geht nach der häufigsten Version auf „Pater’s Tal“ (Tal der Mönche) zurück, da sich die Lage lange Zeit in kirchlichem Besitz befand. Außerdem werden als Ursprung der Vorname „Peter“ sowie die hier früher häufig an den oben am Hang gelegenen Quellen und Sumpflöchern vorkommenden Kröten genannt (Petten ist eine lokale Bezeichnung für Kröten).

Die Böden bestehen aus feinkörnigem rotem Tonschiefer, dem sogenannten Rotliegenden, das sich über die Zeit aus kalkreichen, vor über 250 Millionen Jahren entstandenen Ton-, Schluff- und Sandsteinen entwickelt hat. Dieser recht gut durchlüftete Boden ist zwar kein guter Wasserspeicher, dafür aber reich an Nährstoffen, speziell Eisenmineralen. Die Eisenbestandteile sind für die rote Färbung des Bodens verantwortlich, die wiederum Namensgeber für den Begriff Roter Hang ist. In den flachen Teilen unten am Rhein besteht der Boden auch aus Schwemmland und tonigem Lehm, wobei das letzte (flache) Gewann vor dem Rhein nur namensrechtlich, aber nicht qualitativ, zum Pettenthal gehört.

Keine andere Lage bietet derartig vielfältige und extreme Voraussetzungen zum Weinbau wie das Pettenthal: Steilhänge mit wasserführenden Schichten, zerklüftete Hitzekammern, nackter Rotschieferfels und direkte Besonnung bis weit in die Abendstunden hinein. Diese Extrembedingungen sind die Voraussetzungen für extreme Weine. Durch die hohe Reife der Trauben, den Einfluss des Rheins und die direkte Wirkung des Roten Schiefers auf die Reben, die nicht – wie in anderen Lagen – durch eine Humusunterlage gedämpft wird, entstanden hier schon immer mächtige Weine. Früher trat bei den besten Weinen die Frucht zugunsten von Tabak- und Kräuternoten in den Hintergrund, sodass die Pettenthaler auch gerne als die Burgunder unter den Rieslingen bezeichnet wurden. Heutzutage – im Zeichen des Klimawandels – glauben wir, dass wir das Pettenthal mit einem Wort charakterisieren können: Intensiver Weinbergspfirsich und zwar bis hin zu einer fast schon „kitschigen“ Form.

Der Jahrgang 2016

Es ist nicht übertrieben zu behaupten, dass das Pettenthal die wohl berühmteste und begehrteste Weinlage im deutschen Anbaugebiet Rheinhessen ist. In der Gemarkung Nierstein gelegen, ist sie im Kernbereich des sogenannten Roten Hangs eingebettet, der wiederum ein Teil der sogenannten Rheinfront darstellt. Im Norden schließt das Pettenthal an den Nackenheimer Rothenberg an und im Süden an den Hipping. Im Gegensatz zu Ölberg und Orbel mit ihrer reinen Südexposition, ist das Pettenthal – genauso wie der Hipping – nach Osten bis Südosten ausgerichtet. Nur im Süden der Lage neigt sich der Rote Hang in ein kleines Seitental nach Westen. Das Pettenthal wird hier vom Brudersberg unterbrochen und setzt sich dann nach Westen hin mit ausschließlich nach Süden geneigten Gewannen fort. Im Gesamten umfasst die Einzellage 31 Hektar Rebfläche.

Die zwischen 50 bis 170 Meter Seehöhe liegenden Weinberge weisen eine Hangneigung bis zu
70 % auf. Das Pettenthal gehört somit – neben den benachbarten Hipping und Ölberg – zu den steilsten Lagen Rheinhessens.

Als Katastername wurde das Pettenthal bereits im Jahre 1753 erstmalig erwähnt. Er geht nach der häufigsten Version auf „Pater’s Tal“ (Tal der Mönche) zurück, da sich die Lage lange Zeit in kirchlichem Besitz befand. Außerdem werden als Ursprung der Vorname „Peter“ sowie die hier früher häufig an den oben am Hang gelegenen Quellen und Sumpflöchern vorkommenden Kröten genannt (Petten ist eine lokale Bezeichnung für Kröten).

Die Böden bestehen aus feinkörnigem rotem Tonschiefer, dem sogenannten Rotliegenden, das sich über die Zeit aus kalkreichen, vor über 250 Millionen Jahren entstandenen Ton-, Schluff- und Sandsteinen entwickelt hat. Dieser recht gut durchlüftete Boden ist zwar kein guter Wasserspeicher, dafür aber reich an Nährstoffen, speziell Eisenmineralen. Die Eisenbestandteile sind für die rote Färbung des Bodens verantwortlich, die wiederum Namensgeber für den Begriff Roter Hang ist. In den flachen Teilen unten am Rhein besteht der Boden auch aus Schwemmland und tonigem Lehm, wobei das letzte (flache) Gewann vor dem Rhein nur namensrechtlich, aber nicht qualitativ, zum Pettenthal gehört.

Keine andere Lage bietet derartig vielfältige und extreme Voraussetzungen zum Weinbau wie das Pettenthal: Steilhänge mit wasserführenden Schichten, zerklüftete Hitzekammern, nackter Rotschieferfels und direkte Besonnung bis weit in die Abendstunden hinein. Diese Extrembedingungen sind die Voraussetzungen für extreme Weine. Durch die hohe Reife der Trauben, den Einfluss des Rheins und die direkte Wirkung des Roten Schiefers auf die Reben, die nicht – wie in anderen Lagen – durch eine Humusunterlage gedämpft wird, entstanden hier schon immer mächtige Weine. Früher trat bei den besten Weinen die Frucht zugunsten von Tabak- und Kräuternoten in den Hintergrund, sodass die Pettenthaler auch gerne als die Burgunder unter den Rieslingen bezeichnet wurden. Heutzutage – im Zeichen des Klimawandels – glauben wir, dass wir das Pettenthal mit einem Wort charakterisieren können: Intensiver Weinbergspfirsich und zwar bis hin zu einer fast schon „kitschigen“ Form.